Isabel Schönig begleitet Schwangere, die sexualisierte Gewalterfahrungen gemacht haben, bei ihrer traumasensiblen Geburt. Ich freue mich riesig, dass sie heute im #metoo-Podcast zu Gast ist und uns erzählen wird, was eine traumasensible Geburt ist und wie es für jede Survivor Queen möglich ist.
Isabel ist Sozialpädagogin und hat sich zum Thema Traumata weitergebildet. Heute arbeitet und brennt sie für die Begleitung von Schwangeren, um diesen eine traumasensitive Geburt zu ermöglichen.
Zu dieser Arbeit kam sie durch ihre eigenen Schwangerschaften und fand so heraus, dass es einen großen Bedarf für ihre jetzige Arbeit gibt, da verschiedene Situationen beispielsweise Untersuchungen stark triggern können und viele Schwangere manche Eingriffe/Berührungen bei “harmlos klingenden Untersuchungen” gar nicht erwarten.
Während der Schwangerschaft und bei der Geburt können alte Traumata und Ängste getriggert werden und auftauchen.
Für Isabel bedeutet traumasensitives Arbeiten, darauf zu achten, dass alte Traumata nicht bzw. nicht so stark getriggert werden, indem man ganz bewusst und achtsam mit ihnen umgeht.
Isabel ist es wichtig, dass die Geburt als solche nicht traumatisierend oder retraumatisierend ist. Hier macht sie darauf aufmerksam, dass jede selbst bestimmen kann, was wann passiert. Sie ermutigt schwangere Survivor Queens beispielsweise dazu, dass sie Untersuchungen nicht “einfach über sich ergehen lassen” müssen.
Stattdessen können und dürfen sie die Ärzt:innen bereits vor oder auch während der Untersuchung fragen, was genau geschieht bzw. geschehen wird. Womit sie rechnen können und sie dürfen auch Untersuchungen ablehnen.
Isabel möchte dir noch fünf Tipps an die Hand geben.
Ihr erster Tipp ist eine 1:1 Begleitung. Das kann in Form eines Coaches, wie Isabel sein, oder auch durch eine Beleghebamme passieren.
Wenn du keine Beleghebamme hast, dann wird die Hebamme für dich zuständig sein, die gerade während deiner Geburt Dienst hat. Bei einem Schichtwechsel kann es leider sein, dass die Hebamme während der Geburt wechselt.
Eine Beleghebamme hingegen begleitet dich für deine gesamte Geburt und ist nur für dich zuständig.
Zweitens rät Isabel, sich so früh wie möglich schon Gedanken darüber zu machen, wo man gebären möchte und schon früh nach einer Hebamme zu suchen. Denn es ist sehr wichtig, dass die Sympathie stimmt und man auch offen darüber reden kann, dass eine traumasensitive Geburt gewünscht ist.
Der dritte Tipp ist, dass du Stopp sagen darfst. Du darfst jederzeit fragen, was als nächstes passieren wird und ob die Interventionen gerade nötig sind.
Du hast das Recht jederzeit zu stoppen, wenn sich etwas nicht gut anfühlt oder um Fragen zu stellen.
Tipp Nummer vier: Ein gutes Netzwerk. Dazu können Therapeut*innen, Beratungsstellen und Coaches gehören, mit denen man über mögliche Trigger reden kann.
Denn Situationen wie vaginale Untersuchungen oder plötzlich fremde Menschen im Geburtsraum können Trigger sein.
Tipp fünf: Und zu guter letzt ist eine gute und offene Kommunikation mit dem Partner oder der Partnerin essentiell, damit diese:r weiß, was du möchtest und was nicht.
Hierfür kann es auch von Vorteil sein, einen Geburtsplan zu erstellen. Dafür finden sich Vorlagen im Internet.
Während der Geburt selbst können Gerüche zur Entspannung oder bei Dissoziationen helfen, aber auch schöne Musik oder ein Ball in der Hand zum Zerdrücken.
Du kannst Affirmationen hören oder dir ein Sicherheitsnetz von außen aufbauen, indem du der Hebamme im Vorhinein erklärst, was dir während der Geburt alles helfen würde.
Zuletzt möchte Isabel nochmal klarstellen, dass selbst wenn deine Schwangerschaft bereits vorbei ist und die Geburt für dich sehr traumatisierend war als Gebärende, es auch dafür Möglichkeiten gibt, diese zu verarbeiten. Beispielsweise mit Therapeut:innen oder dem extra Hilfetelefon von Mother-Hood.
Hilfreiche Ressourcen:
Kostenloses E-Book herunterladen.
Ein Dankeschön in die virtuelle Kaffeekassen werfen
7 Tipps für mehr innere Ruhe trotz Trauma
Alles anderen Links findest hier.
Links von Isabel Schönig:
Webseite: https://isabelschoenig.de
Instagram: https://instagram.com/isabel_schoenig
www.mother-hood.de
Hi, ich bin Mai 😊 Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht Opfern sexuellen Missbrauchs zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Auch wenn eure Scham und Angst etwas anderes erzählen: Das ist nicht wahr! Und es kommt noch besser: Der richtige schöne Teil eures Lebens liegt noch vor euch! Ich habe es geschafft, aus dem schlimmsten Erlebnis meines Lebens, eine enorme Kraft zu ziehen & mein Leben nach meinen Ideen neu zu gestalten - also kannst du das auch! Deine Mai 💛
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