Let’s talk about sex! – Wie geht befreite weibliche Lust? (Interview mit Rebecca von Lippenbekenntnisse)

Die weibliche Lust - Let´s talk about Sex! Schließlich gehört zur Rückeroberung des eigenen Körpers auch die eigene Sexualität. Jepp.

Im heutigen Interview habe ich mit Rebecca gesprochen. Sie ist Sexbloggerin und verfolgt das Motto: Das Leben ist zu kurz für schlechten Sex. Wir sprechen darüber was Sex ausmacht und klären einige Mythen.

In der Gesellschaft lernen wir häufig, dass die sexuelle Lust vorrangig vom Mann ausgeht und über das Thema Sex generell… eher hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird.

Aber genauso wie es männliche Lust gibt, gibt es auch weibliche Lust. Punkt.

Über die weibliche Lust

Diese ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es gibt eine riesige Bandbreit der weiblichen Lust und oft trauen sich besonders Frauen nicht, ihre Lust zu zeigen oder auszuleben - geschweige denn Survivor Queens.

Gedanken wie: Darf mir das überhaupt Spaß machen? So schlimm kann es damals doch nicht gewesen sein, wenn mir das heute gefällt…? Irgendwas stimmt mit mir nicht…

Dabei kann Sex und die weibliche Lust so schön und bereichernd sein!

Sex ist mehr als nur Penetration - rein, raus, fertig.

Für Rebecca fängt der Sex schon im Kopf an. Durch eine Nachricht oder eine sanfte Berührung kann die Lust schon anfangen und es braucht es auch nicht zwingend eine:n Partner:in.

Für Rebecca ist Sex ein weiter Begriff, der alles meint, was der eigenen sexuellen Befriedigung dient.

Weibliche Lust: Für guten Sex braucht es nicht immer einen Orgasmus

Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Masturbation, Penetration oder “einfache nur” Nähe handelt. Sex kann so vielfältig und individuell sein und für einen „guten“ Sex muss es auch keinen Orgasmus geben. (Say whaaaaat?)

Man braucht nicht immer einen Orgasmus und muss auch nicht jedes Mal den Partner zum Orgasmus bringen, denn du kannst einen Orgasmus nicht erzwingen.

Diese Denkweise führt häufig nur zu hohem Druck, was die Lust schnell vergehen lässt. Ein Orgasmus kann klein oder groß sein, mit einem Mal oder wellenartig kommen und kann im Gehirn wie ein Reset wirken. Ein interessantes Buch dazu findest du hier. 

Kommunikation ist das A & O

Rebecca bekommt auch häufig die Frage, wie man es schaffen kann, dass der Partner mehr Lust hat. Hier antwortet sie ganz klar, dass die Kommunikation das A und O ist.

Offen reden, zuhören oder sich vielleicht auch einmal gegenseitig bei der Masturbation zuschauen kann besonders luststeigernd sein.

Generell appelliert Sie auch dafür, dass man sich selbst klar machen darf und sollte, was man sich eigentlich genau wünscht.

• Was für Erwartungen und Fantasien hast du?
• Was möchtest du vielleicht mal ausprobieren und was stört dich eher?

Und dann auch den Mut aufzubringen und darüber offen zu sprechen.

Außerdem haben Rebecca und ich nicht nur über die weibliche Lust, sondern auch über die verschiedenen Begriffe für das weibliche Geschlechtsorgan gesprochen.

Hierfür gibt es super viele Namen. Die inneren und äußerlichen Schamlippen, die besonders empfindlich auf Berührungen reagieren, nennt man Vulva. Die Vagina beschreibt den inneren Schlauch zwischen der Vulva und dem Gebärmutterhals.

Im Deutschen gibt es verrückterweise keinen Namen für das gesamte weibliche Genital. Mai nutzt da gerne den Begriff aus dem Tantra: Yoni. Mit Yoni ist wirklich das gesamte Organ gemeint. Probier’s mal aus, wie es sich für dich anfühlt, wenn du mal diesen Begriff benutzt. 😉

Zudem haben wir in dem Podcast ein paar Mythen aufgeklärt. Hier ein paar: 

Den G-Punkt gibt es! Es handelt sich aber eher um eine G-Zone in der Größe eines Ein-Euro-Stücks. Es ist eine besonders empfindliche Zone, die sich von der Oberfläche her anders anfühlt als der Rest der Vagina.

Jede Frau reagiert anders auf die Stimulation der G-Zone. Sie befindet sich auf der Bauchseite ca. 1 – 2cm hinter dem Vaginaleingang und braucht häufig eine stärkere Stimulation.

Beim Squirten, also dem Abspritzen der Frau handelt es sich nicht um Urin, sondern um eine durchsichtige Substanz. Anatomisch gesehen kann theoretisch jede Frau squirten.

Dies kann aber vielen Frauen schwer fallen, da man sich hierfür besonders fallen lassen muss und die Muskulatur, anders als beim “üblichen” Orgasmus, anstatt anzuspannen loslässt.

Das Squirten ist erlernbar. Hilfreich sind die Benutzung von härteren Toys und die Erregung über eine längere Zeit aufrechtzuerhalten. (Give it a try! 😉 )

Weibliche Lust: Was ist mit Analsex & Sextoys?